Urige Dörfer, dichte Wälder und weite Wiesenlandschaften garantieren heute Radelgenuss pur. Was gibt es auch Schöneres als auf zwei Rädern den Unterwesterwald zu erkunden.
Der Bornkasten ist der Hausberg im reizvollen Eisenbachtal. Schroff ragt die Flanke empor, wo früher der berühmte Basalt gebrochen wurde. Der nicht nur im Westerwald als profanes Kopfsteinpflaster, sondern auch für die meisterhafte Steinbildhauerei von großem Interesse war. Gerne bezeichnet man die „Wäller“ auch wegen ihrer angeblichen Dickköpfigkeit als „Basaltköpp“ – was natürlich völlig übertrieben ist… Prächtig zu befahrene asphaltierte Wege führen uns durch klangvolle Ortschaften wie Klein- und Großholbach und Ruppach-Goldhausen. An dessen Ortsrand sich vor drei Jahrzehnten noch ächzend das Wasserrad der Mühle aus dem frühen 18. Jh. drehte. Über Staudt und Bannberscheid rollen wir auf fein gekiestem Weg auf Leuterod zu, dessen Dorfbild vom überragenden Naturschutzgebiet Malberg beherrscht wir. Funde belegen, dass dort die Kelten eine Ringwallanlage erbauten, deren Überreste noch heute zu bewundern sind. Nach Ötzingen wechselt das Landschaftsbild. Geht in dichten Wald und weite Feld- und Wiesenlandschaften über, in denen bunt gewürfelt kleine Dörfer wurzeln. In Maxsain bewundern wir das Fachwerkhaus „Sahm“ aus dem 17. Jh., ebenso die hübsche Dorfkirche, bevor es auf ausgesuchten Radwegen Herrschbach entgegen geht. Wir umradeln das Kloster Marienheim, besuchen die sehenswerte Laurenziuskapelle und lassen uns zur Rast in einem der angrenzenden Lokalitäten nieder. Entlang des Historischen Rathauses sausen wir auf Selters zu, das mit Hartenfels an der Historischen Handelsstrasse von Köln nach Frankfurt liegt. Dessen hoher Burgfried aus dem 13. Jh., der früher als Ausguck diente, wird auch liebevoll „Schmanddippe“ genannt. Interessantes erfahren wir auch im „Heimatmuseum“, das zur Zeitenreise durch die interessante Geschichte der Gemeinde einlädt. Das unverwechselbare hügelige Gesicht zeigt sich wieder einmal mehr auf dem schönen Weg nach Siershahn. Ton, das Element, das dem Ort frühen Wohlstand versprach. Wer Lust auf eine Entdeckungsfahrt mit der Grubenbahn hat, der besucht das Tonbergmuseum (Termin nach Absprache) und erfährt viel Interessantes zum Thema. Die Nachbargemeinde heißt Wirges, dessen gewaltiger Kirchturm weithin sichtbar eine weitere Wegemarkierung über Dernbach nach Montabaur darstellt. Rechts des asphaltierten Radweges stehen kleine Waldschrade, die verschmitzt zu uns hochsehen. Wer an die Stadt denkt, der sieht augenblicklich das gelbe Barocke Schloss vor Augen. Sieht viele schmucke Geschäfte in der einladenden Fußgängerzone, gemütliche Cafés und Restaurants und Sehenswürdigkeiten. Viele Sehenswürdigkeiten wie das Neugotische Rathaus, die historischen Fachwerkbauten und der Wolfsturm eindrucksvoll beweisen. Man sollte genug Zeit einplanen bei dem Rundgang durch die 1000-jährige Geschichte der Stadt. Bergab sausen wir entlang der Stadtmauer ins Gelbachtal. Verschlungene geheimnisvolle Waldwege erinnern an alte Heimatlieder – geleiten nach Wirzenborn, das sich eindrucksvoll diesen schönen Platz gesucht hat. Die berühmte Wallfahrtskirche dominiert das Dorfbild. Bereits 1498 erbaut, bietet sie einer Madonna Schutz, die auf das 14. Jh. datiert. Bevor uns wieder der Wald verschlingt, rasten wir ausgiebig im „Wirzenborner Liss“. Das urigen Dorflokal mit Motarradmuseum gilt als weiterer Anziehungspunkt aller Zweiradfreunde. Entlang dem Gelbach geht’s mühelos der Waldkapelle „Bildches Eich“ entgegen, die ganz idyllisch am Radweg liegt und deren Ursprung auf 1830 zurückgeht. Die letzte Ortschaft auf unserer heutigen Rundtour ist Großholbach, wo das „Gräfliche Fachwerkhaus“ Aufmerksamkeit verdient. Dann zieht es uns direkt zur Studentenmühle – aus dessen Küche und Keller wir uns so richtig verwöhnen lassen und somit die wunderbare Radtour beschließen.
Strecke 144,3 km Dauer 10:42h
Radrundweg: Strecke 144,3 km Dauer 10:42h
Kontakt und Anfahrt
Großer Markt 12
56410 Montabaur
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